Ralf Machulik
Die gängige Praxis, nach einem Lehrbuch von der ersten bis zur letzten Seite alles abzuarbeiten, halte ich in den meisten Fällen für wenig sinnvoll. Dies zeigte sich auch während meiner Ausbildung zum Integraltherapeutischen Musikpädagogen. Das Instrumentalspiel wird in vielen Musikschulen leider häufig mit dem Lernen von Notensymbolen in einem Notensystem und daraus abgeleiteten Melodiespiel reduziert. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass gerade Anfänger den Wunsch hegen, ihre Lieblingssongs spielen zu können, zu singen und sich selbst dazu auf der Gitarre zu begleiten.
Auf diese Wünsche versuche ich in meinem Unterricht einzugehen, ohne den Schüler zu überfordern oder das aktuelle Übungsthema außer acht zu lassen. Natürlich versteht es sich von selbst, dass gewisse Grundtechniken erlernt sowie durch kontinuierliches Üben verbessert und gefestigt werden.
Doch zeigt sich immer wieder, dass die Motivation regelmäßig zu üben um ein Vielfaches höher ist, wenn es z.B. der Lieblingssong des Schülers ist. Auch dadurch verbessert sich natürlich die Spieltechnik, die Rhythmik und der Gesang.
Gefrustet vom Musikunterricht aus meiner eigenen Schulzeit, reduziere ich in meinem Unterricht, die Bereiche der Notensymbolik, des Melodiespiels und der Musiktheorie auf ein Minimum und lege den Schwerpunkt auf Akkorde, Rhythmus und Gesang.
So gelingt es dem Schüler zeitnah, sich selbst mit der Gitarre zum Gesang zu begleiten.
